Das alles gab es für uns sechs Schüler*Innen des CPGs; denn für drei Tage durften wir zusammen mit Herrn Röding nach Odder zur Partnerschule des CPGs reisen und dort die dänische Kultur erleben.
Anstatt also am Montagmorgen in der Schule zu sitzen, steigen wir in den ersten von vielen Zügen, um eine sehr lustige sechsstündige Reise anzutreten. Am Bahnhof in Odder werden wir von unseren Gastfamilien empfangen, die uns zum Gymnasium fahren. Für uns zuständig ist Susanne, eine Lehrerin, die sich zugleich als Gastmutter zur Verfügung stellt. Sie macht uns direkt klar: Die Dänen stehen sich viel näher als die Deutschen: Nur der König wird gesiezt und alle anderen werden nicht nur geduzt, sondern auch beim Vornamen genannt- selbst die Lehrer! In der Schule angekommen, gibt es einen Rundgang sowie Tee und Rumkugeln, was sehr hyggelig ist. Hygge bedeutet übersetzt so viel wie gemütlich und wird von vielen Dänen als Lebensmotto angesehen. Das spiegelt sich auch in dem Haus meiner Gastfamilie wider, zu dem mich meine Gastschwester nach der kurzen Schulbesuch fährt; zum Essen werden immer Kerzen angezündet und mein Bett ist wolkenweich. Nach einem sehr leckeren Abendessen und einem entspannten Spieleabend mit meiner Gastmutter Pia, meiner Gastschwester Sara und meinem Gastbruder Emil schlafe ich glücklich und erschöpft ein.
Man munkelt übrigens, dass Herr Röding an jenem Abend noch in einem Restaurant saß und dort ein typisch dänisches Schnitzel mit einer viel zu großen Portion Butter aß...
Nachdem wir am nächsten Tag von Herrn Röding mit dem Song „Highway to Hell” aufgeweckt werden, geht es für uns und unsere Gastgeschwister zur Schule, die in Odder immer um 8:15 Uhr startet. Am ersten dänischen Schultag gibt es für uns sehr interaktiven Physik-, Mathe- und Astronomieunterricht. Obwohl viel dänisch gesprochen wurde, fallen ab und an (extra für uns) englische Sätze. Am besten gefällt uns der Astronomieunterricht mit Matthias, der uns begeistert erklärt, wie man Exoplaneten entdeckt und ihre Masse berechnet. Nach einem ausgesprochen gesunden und leckeren Mittagessen in der Schule geht es dann für uns nach Aarhus (oder wie Siyar sagt: „Oberhausen”) zur Stadtbesichtigung. Dort steigen wir auf einen Aussichtspunkt auf dem Kaufhaus Salling, essen Streetfood und gehen herum. Dabei macht Toni die Entdeckung, dass die Anzeigetafel eines Parkhauses „ledig” anzeigt, worüber wir alle sehr lachen müssen (ledig bedeutet verfügbar).
Nach einer aufregenden Heimfahrt, bei der wir leider die Bahn verpassen, sind Sara und ich dann endlich wieder zu Hause und lassen den Abend hyggelig ausklingen.
Leider ist der dritte Tag auch schon der letzte Tag für uns in Odder und wir fahren alle mit gepackten Taschen zur Schule. Dort haben wir erst Deutschunterricht mit Jakob, der nicht nur für die Dänen aufschlussreich ist, da auch wir mehr über die deutsche Grammatik lernen. Im anschließenden Kunstunterricht malen wir dann Bilder im Picasso-Stil und danach dürfen vor allem Luisa und Toni im Englischunterricht, in dem wir Shakespeares „Macbeth” lesen, glänzen. Nach dem Mittagessen müssen wir uns schweren Herzens verabschieden und treten die Rückreise nach Hamburg an. Leider hat einer unserer Züge 50 Minuten Verspätung, aber: Mit den richtigen Leuten macht es nichts aus, wenn man durch Verspätungen mehr Zeit miteinander verbringt!
Ich hoffe, dass der Austausch zwischen den beiden Schulen weiterhin aufrechterhalten wird, denn es war sehr schön! Danke für die tolle Zeit! :)