Zu diesem Motto fand am 15.02.2024 das jährliche Oberstufenfestival statt. Dieses Mal wurde es auf dem Gelände des MCGs ausgetragen.
Schon am Eingang auf dem Schulhof wurde das Konzept des Abends deutlich, da die Besuchenden von einem Team empfangen wurden und sich jeder desinfizieren lassen und einen Test bestehen musste, bevor das Gelände betreten werden durfte. Auch erstrahlte am Haus 2 ein großes Graffiti mit dem Motto und es liefen viele Schüler*innen als medizinisches Personal bekleidet herum.
Die Eröffnungszeremonie startete dann mit einer Performance von einem S4 Theaterkurs. Mitten auf dem Schulhof wurden sie von oben beleuchtet. Alle Schauspielenden waren schwarz gekleidet und trugen eine weiße Maske auf ihrem Hinterkopf. Die Masse bewegt sich einheitlich passend zu der abgespielten elektronischen Musik. Die Performance war sehr eindrucksvoll. Der Kontrast zwischen der dunklen Umgebung und der kleinen beleuchteten Fläche unterstrich die Bewegungen der Schauspielenden.
Daraufhin fanden zahlreiche Beiträge und Aufführungen auf dem gesamten Schulgelände statt.
Wir als S2 Kulturprofil durften unsere Performance in Haus 2 vorstellen. Dieses haben wir als Sanatorium von Kopf bis Fuß detailreich gestaltet und zum Leben erweckt. Die Performance bestand aus zwei Teilen, wobei der erste durch den immersiven Anteil zu einem Erlebnis für die Besuchenden wurde. Die Besuchenden wurden beim Eintreten von einer Durchsage erst einmal begrüßt und wurden dadurch eingeladen, in die Welt des Sanatoriums für eine halbe Stunde einzutauchen. Das Pflegepersonal führte die Besuchenden durch die verschiedenen Facetten der Einrichtung, dabei erlebten sie Warteräume, den Wellnessraum und zuletzt den Untersuchungsraum. Dort startete der zweite Teil unserer Inszenierung. Hier nahmen die Besuchenden die Rolle eines Theaterzuschauers ein. Die letzten 10 Minuten beobachteten sie ein Streitgespräch zwischen Ärzten. Die Moral der Behandlungsmethoden im Sanatorium wurde diskutiert. Unterstützt durch den Chor und einen Patienten bildete dieses Stück den eindrucksvollen Höhepunkt des Sanatoriumsbesuchs. Es wurden Gesang, Rap, Tanz, Musik und Schauspiel miteinander vereint. Danach ging es für die Besuchenden nur noch zum Entlassungsgespräch, bis sie dann die Heilanstalt schon verlassen mussten.
Unser Stück thematisiert vor allem die soziale Ungerechtigkeit der Gesellschaft. Themen wie Rassismus, Sexismus und sozioökonomischer Status werden durch die Erfahrung ehemaliger Opfer den Besuchenden indirekt näher gebracht. Auch das neue Konzept, Täter statt Opfer zu behandeln und das Machtverhältnis zwischen dem Pflegepersonal und den Ärzt*innen verdeutlicht diese Themen.
Als eines der Highlights des Festivals wurde dann Richtung Ende in der Pausenhalle das Lied „Die Moorsoldaten" mit Instrumentalbegleitung und Gesangssoli von dem CPG S2/4 Musikkurs in der Pausenhalle aufgeführt. Der Text des Liedes wurde allerdings umgeschrieben und bezog sich auf Krisen und Probleme in der Welt und diente auch als ein Appell an die Gesellschaft, endlich aktiv zu werden und anzufangen, etwas zu ändern.
Sowohl für die Besuchenden als auch die Darstellenden war dieses Festival ein kultureller Höhepunkt, der zum Nachdenken angeregt hat und das gemeinschaftliche Leben bereichert hat.
Olivia Grätzer, Lisa Kallmeier, Kulturprofil S2