Die Frage nach dem Sinn des Lebens zählt zu den sogenannten „großen Fragen“, mit denen sich die Menschen über die Jahrtausende hinweg beschäftigen und sehr unterschiedliche Antworten gefunden haben: Manche suchen die Antwort in politischen, andere wiederum in philosophischen Theorien oder in religiösen Über-zeugungen. Der Religionsunterricht beschäftigt sich mit dieser und anderen für die Menschheit wichtigen Fragen, wobei schnell deutlich wird, dass die verschiedenen Religionen teilweise unterschiedliche Antworten geben. Nur wer auf Entdeckungs-reise in die Welt der Religionen geht, kann gewinnbringende Erfahrungen sammeln, die einem helfen, über sich, die Welt und Gott nachzudenken.
Schaut man sich den Religionsunterricht an allgemeinbildenden Schulen in unseren Nachbarbundesländern an, wird deutlich, dass u.a. Muslime, Juden und Christen im Religionsunterricht jeweils unter sich bleiben.
Anders sieht es seit Jahrzehnten an Hamburger Schulen aus, so auch am CPG: „RELIGONSUNTERRICHT FÜR ALLE“ – ein Erfolgsmodell, welches voraussetzt, dass alle Schülerinnen und Schüler sich gemeinsam in konfessionsübergreifenden Lerngruppen mit verschiedenen (Welt-)Religionen auseinandersetzen.
Das CPG ist eine interkulturell und interreligiös geprägte Schule, sodass maßgeblich ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur ihren eigenen Glauben (weiter) kennenlernen, sondern, dass sie sich auch mit der Religion ihrer Mitmenschen auseinandersetzen und vor allem lernen, interreligiöse Dialoge zu führen und ein gegenseitiges Kulturverständnis zu entwickeln.
Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 erhalten im Klassenverband gemeinsam Religionsunterricht. Hier setzen sie sich u.a. mit Themen wie „Gerechtigkeit“, „interreligiöse(n) Festtagen/Symbole“ oder „Schöpfung“ auseinander, indem die Themen so aufbereitet werden, dass stets ein Lebenswirklichkeitsbezug vorliegt.
In den Jahrgangsstufen 7, 9 und 10 sowie in der Studienstufe können die Jugendlichen wählen, inwieweit sie Religion oder Philosophie belegen wollen. Dabei spielen in der Mittelstufe im Religionsunterricht Themen wie „Identität“, „Lehrer der Religionen“, „Glaube und Zweifel“ oder „Tod und Jenseitsvorstellungen“ eine zentrale Rolle, während in der Studienstufe beispielsweise Themen wie „Anthropologie“, „Theodizee“ oder „Ethik“ bearbeitet werden. Die Schülerinnen und Schüler werden so schwerpunktmäßig in ihrer Dialogfähigkeit sowie Deutungs- und Wahrnehmungs-kompetenz geschult und auf diese Weise ebenso darin unterstützt, ihre religiöse Identität (weiter) zu entwickeln.
* Aus: Herzlich willkommen im Religionsunterricht für alle. Informationsflyer. Hrsg.: PTI der Nordkirche/ VHRR, 2018.