Was für eine Freude in den Gesichtern derKinder aus Naroditschi! Die Weihnachtspäckchen haben einen langen Weg hinter sich: aus Wandsbek in die Ukraine. Im Novemberhatten Schüler des gesamten Charlotte-Paulsen-Gymnasiums Schreibwaren, Drogerieartikel, Mützen, Schals und Handschuhegesammelt. Die Klassen 5a und 8ahaben dann Schuhkartons weihnachtlich beklebt und gefüllt. Unter der Anleitung der KlassenlehrerNina Pätzig/Fabian Voßund Susanne Lill/Henning Hakeund mit Hilfe von Eltern wurde so eine schöne Adventsaktion daraus.Im Dezember/Januar wurden die 83 Pakete dann per LkW in die Ukraine transportiert, und in der dritten Januarwoche hat eine Delegation von „PRYVIT“ die Päckchen persönlich an die Kinder der Tschernobyl-Region verteilt.Die Aktion wurde durchgeführt, um dennotleidenden Kindern in der Ukraine zu helfen, um ein wenig Licht in die zum Teil bitterarmen Hüttenzu bringen.Simple Gegenstände wie Zahnbürsten und Buntstifte sind wahre Luxusartikel in der vom Reaktorunglück 1986 betroffenen und noch immer verstrahlten Region rund um Tschernobyl.Denn in der ursprünglich von bäuerlichem Wohlstand geprägten Gegend ist die Infrastruktur weitgehend zusammengebrochen. Die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch, Perspektivlosigkeit setzt den Erwachsenen zu. Wer es sich leisten konnte, hat die radioaktiv belasteteRegion längst verlassen, geblieben sind nur die Ärmsten der Armen. Täglich gehen sie an verlassenen und verfallenen Häusern vorbei, ernähren sich von dem verstrahlten Gemüse aus dem Eigenanbau. Viele Kinder sind Waisen, weil die Eltern oft früh an Krebs sterben.Hier wollten die Schüler des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums helfen.

Die soziale Ader haben sie von derNamenspatronin des Gymnasiums, Charlotte Paulsen, die sich im 19.Jahrhundert für die Armen und Kranken einsetzte und später sogar eine Schule gründete -in dem Wissen, dass nur Bildung zu einem dauerhaft besseren Leben verhilft.Ähnliche Absichten verfolgt der gemeinnützige Verein „Pryvit –Hilfe für Tschernobyl-Kinder“, gegründet von dem Physiklehrerdes CPG, Wulf Garde. Eine Delegation reist jährlichim Winterin die Dörfer, besucht mit Unterstützung durch eine engagierte ukrainische Lehrerin dort die Familien und lädt die Kinder, die es am nötigsten haben,zu einemdreiwöchigen Sommeraufenthalt in das Schullandheim „Erlenried“ in Großhansdorf ein. Hier werden sie u.a. von Augen-und Zahnärzten untersucht und behandelt, erhalten gesunde, vitaminreiche Ernährung, unternehmen spannende Ausflüge, können ein wenig an Körper und Seele heilenundbekommen eine Vorstellung davon, dass das Leben auch ganz anders sein könnte. Die Vereinsmitglieder ermutigen die Tschernobyl-Kinder, fleißig zu lernen und anspruchsvolle Ausbildungen anzustreben, damit sie vielleicht die verstrahlte Region einmal verlassen können. Seit einiger Zeit finanziert der Verein auch Nachhilfestunden für diejenigen Kinder, die wegen Krankheit besonders viel Unterrichtsstoff versäumt haben. Denn das Immunsystem ist bei vielen sehr geschwächt, man nennt das Tschernobyl-Aids, und so fehlen sie oft. Im Herbst 2019 finanzierte der Verein sogar eine lebensrettende Wirbelsäulen-Operationfür die 17jährige Diana. Auch das CPG beteiligte sich daran. Jetzt konnten wir uns persönlich davon überzeugen, dass es ihrgut geht.Damit wir dort weiterhin helfen können, sind wir auf Spenden angewiesen: PRYVIT –Hilfe für Tschernobyl-Kinder e.V., IBAN DE16 2005 0550 1241 1508 28, BIC HASPDEHHXXX. Und schauen Sie auch gern auf unsere Homepage: www.pryvit.de!

Regine Fiebig, Vorsitzende von Pryvit